Ein 1800i Motor entsteht

Was unsere verschiedenen Fahrzeuge eint: der Motor.
ami 56
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von ami 56 »

Hi Martin

Danke für die Antwort. Die möglichen Drehzahlen bei deinen Motoren sind beeindruckend. Im alten Forum hast du mal einen Aufstellung der von dir verbauten Teile eingestellt, so langsam begreife ich wie gut deine Motoren sind. Da habe ich in meinem Cabrio wohl einen Treckermotor verbaut. Also noch einmal, wenn du Platz brauchst, weil ein neuer Motor erschaffen wird, dann könnte ich mir deinen Motor gut in meinem Käfer vorstellen.

Grüsse Karl - Heinz

P.S. Mein Cabrio ist Porsche indischrot lackiert, das passt dann auch zu deinem roten Motor.
vw-speedster

Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von vw-speedster »

ein super teil...

ich möchte auch mal gerne bei dir in die motoren-lehre gehn.....
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Vari-Mann
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Vari-Mann »

Sorry,das ich hier nochmal nachfrage,aber das erleichterte Schwungrad wirft grade ne Frage auf.
War das jetzt auch von Scat ?
Oder ein originales das du selber 8 Stift gebohrt hast und auch erleichtert ?
Wie schwer hast du es gewählt ?

Vari
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Red1600i
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Red1600i »

Der Schwung ist aus Brasilien, es ist Guss, kein Schmiedeteil wie deutsche Teile. Scat ist es auch nicht, die fertigen es aus einem großen Stück und die Verzahnung ist bei SCAT kein separater Ring, sondern ins Grundmaterial geschnitten. Also mir ist ein Anlasserring schon lieber, die sind vergütet.

Die 1600i haben in der letzten Version Gussräder (mit Anlasserring...). Anscheinend hat der brasilianische Hersteller daraus die erleichterte Version mit 8 Stiften gemacht... nicht nachträglich, sondern komplett so produziert.

Die Qualität ist ok, ich habe keine Probleme damit gefunden... ausser, dass die Dichtfläche zum Simmering stark konisch ist und eben nicht zylindrisch. Doppellipper Dichtringe funktionieren da eben nicht. Und dass sie recht rauh ist, ich habe sie leicht nachgearbeitet.

Qualitativ gibt's gegen Guss nichts auszusetzen, ausser dass die Bohrungen für die Stifte vielleicht vorzeitig ausarbeiten könnten. Das werde ich später beobachten. Aber auch andere Hersteller verwenden dort Gussteile und die halten recht gut.

Die Gussversion ist recht preiswert, es gibt diese Räder bereits ab etwa 89 Euro... ich hab's als deutsche Version geschmiedet beim A........ bestellt, als deutsche Version für gut 200,- bezahlt, aber diese Version geliefert bekommen. Sauerei, gell?
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Vari-Mann
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Vari-Mann »

Na toll auch wieder besch.....
Das ist ja auch der Grund warum keine genaue Angaben zu Hersteller eines Teiles macht.
Freie Fahrt zum besch....

Danke
Christoph
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Christoph »

Hallo,

Ich habe in anderen Foren die Geschichten deiner Motoren verfolgt.

Wie läuft dein 1800i Motor?

Ich baue auch gerade einen 1800i Motor zusammen. Allerdings seriennäher und das Auto ist nicht ganz fahrbereit.

Schönen Abend
Christoph
Newbuggy
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Newbuggy »

ich möchte auch mal gerne bei dir in die motoren-lehre gehn.....
.... dann sind wir schon (mindestens) Zwei!

Red, möchtest Du nicht einen Lehrstuhl gründen – im schönen Bayern?
Dein Fernstudium nutze ich ja schon lange!

Hier nochmals herzlichen Dank für deine hervorragende Dokumentation und die grosse Mühe die dahinter steckt!

Gruß Alex
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Red1600i
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Red1600i »

Christoph hat geschrieben:Hallo,

Ich habe in anderen Foren die Geschichten deiner Motoren verfolgt.

Wie läuft dein 1800i Motor?

Ich baue auch gerade einen 1800i Motor zusammen. Allerdings seriennäher und das Auto ist nicht ganz fahrbereit.

Schönen Abend
Christoph
Er läuft sehr gut, ich bin fast zufrieden. Er läuft wie ein ganz modernes Triebwerk, kein Ruckeln, keine Aussetzer, spontane Gasannahme. Eigentlich langweilig... nur Schlüssel drehen und er brummt. :lol:

Leistungsmäßig mit Benzin 100PS, also nicht mehr als der höherdrehende 1700i Vorgänger. Der Ansaug vom 1600i ist anscheinend wirklich die Grenze, mehr Luft geht einfach nicht durch.

Die Nockenwelle in Verbindung mit den 1.3er Scat Kippern ist übertrieben. Es zeigt sich ein leichtes Sägen, das ich auch nicht wegprogrammieren kann. Das Sägen ist "relativ"... viele würden es nicht mal wahrnehmen, hier kommt aber bei mir die Arbeit mit den 6-Zylindern rüber, die kennen das garnicht. Er hat es aber auch nicht immer. Ich führe es auf den extrem hohen Ventilhub zurück. Leider bin ich immer noch nicht dazu gekommen, mal Serienkipper einzubauen und zu testen.

Spritverbrauch: Sagenhaft. Ich habe 2x 2012 getankt. Das heißt jetzt nicht dass ich fast garnicht fahre, sondern dass er wirklich sehr sparsam geworden ist. Eine Tankfüllung mit 38L reicht für über 700km. Ein Testlauf auf den maximalst möglichen Verbrauch waren 18 Liter an der Tanke für 210km. Einmal Vollstoff über die Autobahn was auch immer ging... immerhin Nadel senkrecht runter, gut 170 Sachen. Somit im normalen Einsatz unter 6 Liter/100km und maximal was knapp unter 10L. Kann man echt nicht meckern.

Mit E85 habe ich nicht mehr weitergemacht. Die Tanke bei uns in Straubing gibt's nicht mehr und extra bis Deggendorf fahre ich auch nicht. Allerdings ist sicher, dass er es mit Seriendüsen nicht schaffen würde. Auslastung mit Benzin gut 90% bei Vollast. Es wird Zeit, dass endlich die neuen Düsen vom 1.8T AEB einziehen. Ich komm bloß nicht dazu, den Düsenteststand fertig zu machen.

Temperatur: er braucht den zusätzlichen Ölkühler an der Achse. Ohne den würde es nicht gehen, der Serienkühler reicht nicht aus, auch nicht mit dem kleinem Sumpf und dem Filter im Radhaus. Mit dem kleinem Ding an der Achse ist er völlig stabil bei 85 Grad Öltemperatur, egal was sonst los ist. Der 1700i konnte noch ohne extra Kühler auskommen, der 1800i braucht ihn wirklich.

Die Kopftemperatur ist interessant. Bei Vollast (lambda 0,85) sehr moderate 130-135 Grad. Bei Teillast und Lambda 1,0-1,1 dagegen 140-145 Grad. Die höhere Verdichtung und der noch magerere Betrieb zeigen hier höhere Temperaturen als beim Vorgänger 1700i. Dem war's irgendwie egal, immer 135 Grad...
Christoph
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Christoph »

Der Verbrauch ist echt beeindruckend.
Interessant finde ich auch wie viel der HJS Auspuff mitmacht.

Ich hoffe bei meinem so auf 70-75PS. Original kleine Ventile, 90,5er Kolben, 9,5 Verdichtung, Pauter B4 Hydronocke und HJS Auspuff. Natürlich noch mit der Digifant. Wobei ich auf lange Sicht so etwas wie die trijekt schon Klasse finde bei allem was man hier liest.
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Red1600i
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Re: Ein 1800i Motor entsteht

Beitrag von Red1600i »

So, heute war es soweit, die Maschine hat 5000km drauf, ein Ölwechsel steht an... und eine Inspektion.

Das Öl sieht klasse aus, immer noch gelblich, keine schwarze Suppe.

Im Ölsieb sind keinerlei Rückstände, keine Brösel, fast gar keine Dichtungsreste. Perfekt.
Auch an der Magnet Ablaßschraube ist kein Bart dran, gerade mal so'n winziger Trauerrand metallisch. Klasse :)

Die SCAT Deckel haben dicht gehalten, das Dichtungsmaterial aber ist ein Gelumpe. An einem Deckel hat es sich gewellt und hätte undicht werden können. Dieses Gummimaterial werde ich nicht mehr hernehmen.

Auch in den Köpfen hat es dicht gehalten, sehr sauber.

Die SCAT Kipper haben in Verbindung mit den harten Ventilschutzkappen hergehalten. Das Ventilspiel hat sich leicht vergrößert, es war kein Ausreisser dabei.

Sehr negativ ist mir das seitliche Spiel der Kipphebel aufgefallen. Das hat sich echt krass vergrößert. Fast jeder Kipper hat gut 0,4-0,5mm seitliches Spiel aufgebaut, das ist ausserordentlich viel. Das werde ich nochmal neu abstimmen müssen, ich bilde mir auch ein, das hören zu können.

Ansonsten: die Maschine hat den Test wunderbar bestanden. Sie ist dicht, auch am Schwung keine besondere Auffälligkeit.

Nur das mit dem Lack werde ich mir das nächste Mal überlegen müssen. Viele der Schrauben der Verblechung waren recht locker, der Lack hat sich gesetzt... das glaubt man einfach nicht, wie Lack sich bewegt und unter der Beilegscheibe regelrecht wandert. Ganz besonders im Bereich der Riemenscheibe/Auspuff... die Wärme begünstigt das erheblich. Vielleicht werde ich die nächsten Bleche nicht mit Epoxy grundieren lassen, sondern KTL bei uns im Werk. Jedenfalls habe ich mal alle nachgezogen... nur kommt man nicht an alle ran.

Das gelbe Curil in den Verschraubungen der Köpfe hat zwar weitgehend dicht gehalten, hat aber komplett die Farbe gewechselt, es ist dunkelbraun geworden und sehr hart. Das gefällt mir garnicht. Ich vermute, dass hier ein temperaturfesteres Material nötig ist. An einem Stehbolzen saut er etwas, es sind ein paar Tropfen ausgetreten, man sieht eine kleine Straße... nicht wild, aber ich mag das nicht. Ich überlege schon wieder, mal eine Serie Scheiben mit einem Bund aufzulegen. Vielleicht demontiere ich den einen Bolzen und probiere mal wie beim 1700i das blaue Hylomar aus? Denn das blaue Zeug war auch im Ölsumpf drin und ist immer noch schön weich... und dicht :)

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