Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Was unsere verschiedenen Fahrzeuge eint: der Motor.
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Red1600i
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Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von Red1600i »

Edit 2016: Nachdem ImageShack sämtliche Bilder seiner Kunden aus Profitgier verloren hat, stelle ich den Beitrag mal wieder halbwegs zusammen.




Hallo Freunde,

mein 1800i mußte wegen Platzproblemen auf einen anderen Ölkühler umgerüstet werden, der Platz im Radhaus hinten ist thermisch auch nicht so optimal, also hier mal ein völlig anderer Lösungsansatz.

Von Cagero gibt es ja so einen schönen Unterflurölkühler, der war die Idee dafür. Der Preis und die miserable Verfügbarkeit in Deutschland tun ein übriges für diese Idee ;)

Mein 1800i hat einen Fullflow Anschluss im Motorgehäuse, nach wie vor den Regelkolben für die Wegwahl Serienölkühler, ebenso den Serienkühler. Er kann also sogar längere Zeit sogar ohne zusätzlichen Ölkühler auskommen ... aber auf der Bahn braucht er ihn definitiv, eine längere Zeit Vollgas treibt ihn in unnötig hohe Temperaturen rein, die man vermeiden sollte. Diese kleine Modifikation mit dem unscheinbaren zweiten Serienkühler läßt ihn selbst bei Dauervollgas im Hochsommer auf der Bahn grade so an der 100 Grad Marke maximal rankommen (immerhin steht dann seine Tachonadel fast senkrecht runter, also gut 170 - 180km/h ). Da muß ich ihn aber schon 30-40km voll heizen, damit er mal in diese Temperatur Regionen kommt. Leistungsmäßig liegt er je nach Sprit um die 100PS, etwas mehr bei E85... ich sag mal, dieser kleine Umbau eignet sich recht gut für die kleineren Sportmotoren dieser Sorte.

Bei Sporteinsatz auf der Landstraße im Sommer ist seine Öltemperatur stabil bei 85-90 Grad... ich messe das im kleinen Zusatzölsumpf des Motors.

Aber egal og FullFlow oder nicht, solange das Öl nach links zum Stoßstangenhalter fließen kann, geht dieser Umbau. Ich sag mal, so um die 100PS kommen damit recht gut klar. Es funktioniert völlig unauffällig und es ist von aussen so gut wie unsichtbar. Keiner vermutet irgendwas in der Richtung und der Umbau ist ohne große Bohrerei zu erledigen.

Jetzt im Nachhinein, ich fahre ja doch schon ein paar Jahre wieder damit, war es preiswert und einfach erledigt. Ich hab nie mehr etwas daran ändern müssen.

So, ein paar Sachen dazu.
- das Öl kommt in den beiden Schläuchen vom Motor und geht in den Patronenhalter. Es gibt einen "linken" und einen "rechten" Halter dieses Typs... das da ist der Linke. Damit stimmt die Verlegung der Leitungen recht schön. Der Halter ist von CSP und ein Taiwan Foppel, es gibt ihn aber auch vom Golf und anderen Herstellern als Zurüst Teil. Ich habe ihn allerdings an der Dichtfläche bearbeiten müssen... ein Foppel eben, er war dort nicht gut plan.
- Alle Verschraubungen sind von Aeroquip. Dash - 8 , somit rund 10mm Innendurchmesser für's Öl. Das reicht bei diesen kleinen Motoren recht gut.
- Hätte man jetzt nur 60-70PS, könnte man bereits mit dem Ölfilter dran aufhören. Da er im Wind steht, reicht das bereits für 1,6L völlig aus, das größere Ölvolumen macht den Rest. Für den Serien 1600i oder 50PS Motor würde das bereits reichen, es senkt die Öltemperatur bereits um gut 10 Grad runter.
- Der Thermostat ist ein Universalteil aus der Bucht. Passt für sämtliche Motoren dieser Welt, man muss ihn nur mit der Zentralverschraubung passend wählen, es gibt metrische und zöllige Verschraubungen. Ich hab den Ölfilter vom Golf/Passat Diesel gewählt... also metrisch. Jeder andere geht genauso.
- Vom Thermostaten geht's zum Ölkühler. Ich wollte ihn ausdrücklich unsichtbar und nicht vorne. Die Wahl war gut mit der Hinterachse. Er ist heute noch in einwandfreiem Zustand, nicht zernagelt ohne Treffer. Das war mein Haupt Bedenken, hält er kleinere Treffer mit Kieselsteinchen aus? Ja, im Sommer keinerlei Problem... Winter fahr ich ja nicht.
- Ein Rückrüsten ist durch den verschraubten Thermostaten sehr einfach. Sollte auf der Bahn irgenwas Blödes passieren... Filter ab, Thermostat weg... dann ist er wieder fahrbereit ohne Probleme. Ich würde sicher wieder nach Hause kommen.
- Ich hasse Bohren und Löcher im Blech. Es sind nur die beiden Löcher für den Halter an der Rahmengabel nötig, das Blech haben alle Pendelachser und es ist sehr stabil. Es liegt auch strategisch gut. Dass es bei mir durch die Federbeine auch keine Ausgleichfeder mehr gibt, vereinfacht die Sache nochmals... die Schlauchverlegung ist so simpel und gerade, dass nicht mal Probleme beim Ölwechsel passieren, es kommt so gut wie alles raus... freiwillig.
- und ich hasse Ersatzteil Probleme. Den Ölkühler wird es noch sehr lange geben. Ich empfinde ihn auch nicht als teuer und als sehr gut verfügbar. Ich denke, so 30-40 Jahre wird es ihn schon noch geben...


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Fortsetzung folgt...
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Red1600i
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von Red1600i »

Hier sieht man den Kühler bereits beim Pendelachser montiert.

Er hat exakt dieselbe Höhe wie der Fahrzeugboden, er steht nicht über. Also keine Beschädigungsgefahr. Ich habe das Gefühl, dass er trotzdem gut durchströmt wird. Wenn er Zicken machen sollte, bekommt er noch ein Windleitblech... was aber bis heute 2016 nicht nötig war.

Der dreieckige Keil dient dazu, ihn sauber zu positionieren, das Verstärkungsblech an der Rahmengabel läuft ja schräg nach hinten runter, die Steigung wäre 10mm auf 63mm, das sind auch die Maße des Keils. Damit steht er senkrecht im Wind. :)


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Hier sieht man den Thermostaten, er wird einfach zwischen den Ölfilterflansch und die Patrone geschraubt. Die beiden noch offenen Anschlüsse gehen dann zum Kühler.
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buggycollector
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von buggycollector »

Fein :!: Geht auch mit dem Ölkühlerhalter vom Golf1. Und dann den Ölkühler vom Typ4 Motor. Der ist größer.

EDIT: Ja, der Typ4 Kühler besitzt ähnliche Maße und wäre ein weiteres Upgrade. Er hat 2 Lagen mehr, ist somit etwas dicker. Man könnte damit bestimmt noch ein paar Extra PS zusätzlich versorgen. Noch dazu ist auch er gut und halbwegs preiswert verfügbar. :D
Gruß Holmer

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Red1600i
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von Red1600i »

Die Adapterplatte des Ölkühlers stammt vom Hoffmann. Es ist normalerweise eine Verschlussplatte für den Ölkühleranschluss obhen auf dem Motorgehäuse, um die Ölleitungen anstelle des Serienkühlers anschließen zu können. Sie simuliert als quasi den 90 Grad Anschluss der 1600er mit dem versetzten Ölkühler... und ist damit zu dick, sie tut ja so als wäre sie selbst der Ölkühler.

Die Platte wurde 2-3mm abgefräst, die erste Stufe an den Dichtungen ist entfallen. Somit hat sie dieselben Maße wie der 90 Grad Träger am Block. Somit passen auch wieder alle Seriendichtungen für den 1600er Ölkühler.

Sie war mal dieses Teil vom Hoffmann...

http://shop.hoffmann-speedster.com/cata ... 246-06.jpg

Ölkühleranschluß Typ 1,externer Ölkühler
Bestell-Nr.: 010-1246-06 35,00 EUR / Stück

Aus hochfestem Aluminium, inkl.
Befestigungsmaterial

20 mm dick

Anschlußgewinde: M18x1.5

für Typ 1-Motore


Suchbegriffe: 010124606

Bearbeitung:
- die Dichtfläche 2-3mm nachsetzen damit die Pressung auf den Dichtungen bleibt
- 2 Stehbolzen passend zum Keil einsetzen. Stehbolzen sind wesentlich besser als Schrauben im Alu...
- 1 Schraube für den Kühler muss angesenkt werden, die beiden anderen habe ich nur aus optischen Gründen genauso ausgeführt.
- Die Schrauben habe ich aus Edelstahl A4 gewählt. Keine Probleme mit dem Aluminium auch bei Wintereinsatz, es gammelt dann halt nicht.

Es gibt auch andere Gewinde. Aber M18 in dieser Größe ist sehr stabil und gut verfügbar.

Die Platte wäre auch bestimmt selbst herstellbar. Man müßte nur die Maße vom 1600er Ölkühlerhalter abnehmen.
Metalandy
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von Metalandy »

Red, falls du noch an einem 5-Gang Getriebe interessiert bist schau dir das mal an:

http://www.rghelmstedt.de/joomlag/

5-Gang im Seriengehäuse.

PS: Deine Schlauchanschlüsse sehen echt gut aus ;)
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AHS IMP 1
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von AHS IMP 1 »

Ich bin immer wieder fasziniert, wie sauber du es verarbeitest!!!!

Die Idee, die Leitungen durch diese orginale "Blechbeule" zu führen, sieht gut aus. Hast du normale Kabeldurchführungen eingesetzt? Auf meinem PC sieht es aus, wie das Ende eines Schutzschlauches.

Weiß jemand wofür diese "Blechbeule" angedacht war?
VW hatte sie ja nicht für Red's Umbau geplant + vorbereitet. Oder?

Uwe
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Red1600i
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von Red1600i »

Die Gummitüllen sind normale Kabeldurchführungen, der 1600i verwendet sie bei der Leitung der Lambdasonde durch das Auspuffabdeckblech... es ist aber prinzipiel egal, es muss nur eine ziemlich große Tülle sein wegen der großen Schraubanschlüsse der Ölleitungen.

Die Beule im Radhaus ist beim Pendelachser für die Hebel der Ausgleichsfeder gedacht. Da ich die Ausgleichfeder in Verbindung mit den Federbeinen und auch den FlopStops definitiv nicht brauche, fehlt diese Feder bei mir... ist nur unnötiges Gewicht, sie würde auch nie aktiv werden. Trotzdem haben alle Käfer diese Beule, auch die 02/03, wenn auch leer.

Ich wollte die Leitungen möglichst ohne Knicke auf kürzestem Weg verlegen, da hat sich das angeboten.

Meine Arbeitsweise hat was mit meinem Beruf als Ingenieur zu tun. Ich bin nicht allzu schnell, aber sehr gründlich ;)

Falls es interessiert: der Halter der Leitungen stammt von einem E12 528, er hält die Leitungen des Automatikgetriebes am Vorderachskörper. Wieder etwas mehr BMW Technik im Käfer, aber passt perfekt :lol:
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AHS IMP 1
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von AHS IMP 1 »

Danke für die Erklärung.
Wir haben ja nur Schräglenker, da finde ich die Lösung perfekt.
Deine Bilder sind einfach zu schön zum Anschauen.
Sie inspirieren bei der eigenen Arbeitsweise aber ein bischen schlechtes Gewissen machen sie auch.

Uwe
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PeterHadTrapp
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von PeterHadTrapp »

AHS IMP 1 hat geschrieben:D
Deine Bilder sind einfach zu schön zum Anschauen.
Sie inspirieren bei der eigenen Arbeitsweise aber ein bischen schlechtes Gewissen machen sie auch.
oh ja ... allerdings. Aber sie motivieren (mich) auch dazu ordentlicher zu werden :oops:
Manche Vorderachsprobleme sind Hinterachsprobleme - man muss nur den richtigen Leuten zuhören
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Newbuggy
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Re: Unterflur Ölkühler mit VW Typ1 Teilen

Beitrag von Newbuggy »

Hallo Red1600i

ich habe mir gerade deine hervorragende Doku angeschaut.

Dabei kam mir die Erinnerung an eine Anlage in den 70er-Jahren, die ebenfalls auf dem Serien(Alu)ölkühler basierte.
Allerdings wurde der Kühler traditionell unter der Frontstoßstange montiert.
Das Set bestand aus einem Adapter als Ausgang am ursprünglichen Ölkühlerplatz, einige Meter druckfestes biegbares Rohr,
je zwei Schläuche für vorn und hinten und ein Montageteil am Stoßstangenhalter zum horizontalen Anschuß für den wiederverwendeten Serienkühler.
Dieses hatte auf einer Seite die Schauchanschlüsse und für den Kühler die Dichtungsmulden.
Das Set war glaube ich von der Firma Schrick, die ja immer noch Ölkühler herstellt (?).

Für mich (noch in der Ausbildung) die kostengünstigste Lösung! :oops:

Ich bin damit Jahrelang im Alltagsbetrieb mit meinem 1500 S-Motor gefahren und nie wieder Temperaturen über (max) 95 Grad. Und das ohne Zusatz-Thermostat!
Einige Änderung waren verstärkte Zusatzfedern bei den Motor-Öldruckregelventilen (heißt doch so?).

Was mich noch heute daran fasziniert ist die einfache Low-Budget-Lösung. :D
Wäre auch heute noch eine Einsteigermöglichkeit bei mässigem Tuning.

Gruß Alexander
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