Welche Hauptbremszylinder?

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Newbuggy
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Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von Newbuggy »

Mal abgesehen von Ein- und Zweikreisbremsanlage scheint es bei letzteren für den Käfer zwei Standard-Hauptbremszylinder zu geben:
Für die Typen 1200 bis 1500 Käfer und abweichend für 1302/1303 Käfer.

Bitte korrigiert mich falls ich verkehrt liege!

Für die !200 - 1500er scheint ein 19 mm Modell normal zu sein.

Ich habe vor einiger Zeit aus einer Hobby-Werkstatt-Auflösung einen neuen Käfer-HBZ von ATE erworben.
Nach dem ich gerade die Bremsanlage überhole, wollte ich ihn jetzt einsetzten.
Zu meiner Überraschung ist er "verkehrt herum".
Gemeint ist das die Anschlüsse in die verkehrte Richtung gehen.

Jetzt frage ich mich ob dieser für einen Rechtslenker gedacht ist oder gar nicht für einen Käfer?
Noch mal anders beschrieben (in Fahrtrichtung): Bremslichtschalter geht nach rechts unten, die beiden kleinen Anschlüsse für die Bremsleitungen gehen nach rechts wobei der vordere über demBremslichtschalter kleiner ist.
Oben sind wie üblich die beiden großen Anschlüsse zum Ausgleichsbehälter.

Bezeichnung auf dem HBZ: Z oder N (spiegelverkehrt) 20 ATE 38

Gruß an die Rätzelfreunde von Alex
oldvwman
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von oldvwman »

Hallo,
der absolut wichtigste Punkt beim HBZ ist, ob er in einem Trommelbrems - System verwendet wird oder in einem Scheibenbrems - System in Verbindung mit Trommelbremsen!
Trommelbremsen arbeiten mit Vordruck, Scheibenbremsen ohne Vordruck! Das ist ganz wichtig.Früher hatten Fzge mit kombinierten Bremssystemen - auch bei VW - Z.B. Typ 3 -
HBZ mit Spezial - Bodenventilen. Später wurden dann Vordruck -Ventile ( für die Trommelbremse ) verwendet. Das hat nichts mit Einkreis oder Zweikreis zu tun.
Der erste Käfer mit Scheibenbremsen war der VW 1500 (1966). Danach kam der VW 1302 S und VW 1303 S. Diese hatten bereits ab Werk Zweikreis - Bremse.
MfG oldvwman
Newbuggy
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von Newbuggy »

Hallo oldvwman,

danke für den Hinweis.
Vom unterschiedlichen HBZ-Aufbau für Trommel/Trommel zu Scheibe/Trommel-Bremse habe ich schon gelesen.
Nur wird bei den im Internet angebotenen HBZ selten die Bezeichnung (z.B. Typ-Nr.) angegeben.
Ich habe mir mittlerweile einen neuen Serien HBZ gekauft.
Bei der Bremsanlage mache ich keine Experimente!

Gruß Alex
ZZ96
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von ZZ96 »

Neuer Beitragvon oldvwman » So 27. Jan 2013, 19:28
Hallo,
der absolut wichtigste Punkt beim HBZ ist, ob er in einem Trommelbrems - System verwendet wird oder in einem Scheibenbrems - System in Verbindung mit Trommelbremsen!
Trommelbremsen arbeiten mit Vordruck, Scheibenbremsen ohne Vordruck! Das ist ganz wichtig.Früher hatten Fzge mit kombinierten Bremssystemen - auch bei VW - Z.B. Typ 3 -
HBZ mit Spezial - Bodenventilen. Später wurden dann Vordruck -Ventile ( für die Trommelbremse ) verwendet. Das hat nichts mit Einkreis oder Zweikreis zu tun.
Der erste Käfer mit Scheibenbremsen war der VW 1500 (1966). Danach kam der VW 1302 S und VW 1303 S. Diese hatten bereits ab Werk Zweikreis - Bremse.
MfG oldvwman

Das ist mir neu :?:

Also ich hab meine Vorderachse auf Scheibe umgerüstet und den HBZ drin gelassen, ist das nun fahrlässig? Ich fahr schon 1 Jahr so rum;)
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PeterHadTrapp
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von PeterHadTrapp »

Das verblüfft mich jetzt doch auch. Ich plane auch im Laufe dieses Jahres meinen Horst (1302 mit ringsum Trommeln) auf die originalen Scheibenbremsen aus dem 1302 S umzurüsten und alle Infos, die ich bisher dazu bekommen habe, besagen, dass ich den Hauptbremszylinder nicht umbauen muss, sondern behalten kann.
Manche Vorderachsprobleme sind Hinterachsprobleme - man muss nur den richtigen Leuten zuhören
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Newbuggy
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von Newbuggy »

CSP unterscheidet in seinem HBZ-Angebot allerdings auch nur zwischen 19,05 mm und 20,64mm-Kolben (Käfer ab Bj. 67 ohne 1302/1303).
Bei der grösseren Version steht für grössere Bremsanlagen z.B. innenbelüftete Scheibenbremsen.
Vielleicht hat sich dies durch die Weiterentwicklung (Entfall der Bodenventile) erübrigt? :?:
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AHS IMP 1
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von AHS IMP 1 »

Diese dicken Schrauben am HBZ, da wo die Nippel der Bremsleitung eingeschraubt sind, sind die Vordruckventile. So aus'n Kopp halten die einen Druck von 0,1bar vor.
Wenn nun die Bremsscheibe absolut schlagfrei ist, schleifen die Beläge permanent. Die Scheibe kann heiß werden + entwickelt evtl bei einer Gefahrbremsung nicht die volle Verzögerung.
Bei den Trommel-RBZ ist das was anderes. Die Beläge werden durch eine Feder zurückgezogen.

Mal andersrum gedacht. Braucht eine korrekt eingestellte Trommelbremse überhaupt ein Vordruckventil? Ich bin grad am grübeln, ob moderne Fzge sowas überhaupt noch haben oder ob sich das durch die automatische Nachstellung erledigt hat.

Uwe
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... aber immer noch Familienprobleme! Inzwischen meine schwerste Lebenskrise, die es zu meistern gilt.
Newbuggy
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von Newbuggy »

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich verwirrt!

Trommelbremsen sind ja in ihrer Wirkung selbst verstärken!
Scheiben nicht, dafür reaktionsschneller und durch die Scheibe besser Wärme abführend.

Grösserer Kolben beim HBZ bedeutet bei gleichem Pedaldruck mehr Bremskraft?
Könnte aber bei einer Standardbremse (egal Trommel/Trommel oder Scheibe/Trommel) zu schlechter Dosierung und Überbremsung führen?
Deshalb die (CSP-)Empfehlung den grösseren HBZ für stärkere Bremsanlagen zu verwenden (z.B. innenbelüftete Scheiben oder rundum Scheibenbremsen).
Liege ich damit richtig?

Mit dem Bodenventil wird wird demnach nur der Reaktion-Nachteil der Trommel- zur Scheibenbremse ausgeglichen?

Gruß Alex
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AHS IMP 1
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von AHS IMP 1 »

Je größer der HBZ, desdo geringer ist der Pedalweg. Aber bei gleicher Pedalkraft sinkt der Bremsdruck!

Im Prinzip kommt es auf das Übersetzungsverhältniss an.
Trommel = 4 X 19er RBZkolben + 4 X 22er Kolben.
Trommel + Scheibe 4 X 19er Kolben + 4 Bremssattelkolben (glaube 40er)

Für Bremssättel braucht man mehr Volumen.

Was die Konstrukteure mit den Vordruckventilen erreichen wollten, weiß ich nicht. Ich schätze schlecht eingestellte Bremsen ausgleichen.

Uwe
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Newbuggy
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Re: Welche Hauptbremszylinder?

Beitrag von Newbuggy »

Für Bremssättel braucht man mehr Volumen.
Uwe hilf mir mal auf die Sprünge:
Ich habe gedacht Hydraulik setzt seine Kraft gleichmässig fort.
Wenn also die Radbremszylinder luftfrei gefüllt sind wir wird der Druck auf den HBZ gleichmässig auf die RBZ weitergeleitet.
Wird ein HBZ mit grösseren Kolbendurchmesser verbaut erhöht sich bei gleicher Hublänge der Druck auf die RBZ, bzw. bei weniger Hub erreicht er den ursprünglichen Wert.
Daraus könnte man einen leicht zu realisierenden Bremskraftverstärker annehmen. Wurde aber in Serie so nicht gemacht!
Wahrscheinlich ist so eine Bremse nicht vernünftig zu dosieren und würde ständig blockieren.

Wie aber verändern sich die hydraulischen Kräfte bei Veränderungen der Kolbengrösse RBZ zu HBZ.
Beispiel: Verwende ich beim Käfer an der Hinterachse 19 mm RBZ anstatt 17 mm landet dort mehr Bremskraft.
Dabei ändert sich doch nicht der Hub sondern nur der Kolbendurchmesser.
Warum kommt mehr Druck auf die Bremse?

Gruß vom grübelnden Alex :roll:
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