Deutsches Geschehen

Alles mit oder ohne Bezug zum Käfer
HAZ

Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von HAZ »

Partrik, von welchen Prozentzahlen sprichst du da bei den Atomkraftwerken?
Eine Strommenge von 75% auf 72% reduzieren. AKW`s machen noch nicht mal die Hälfte davon an Strom in old Germany, einschließlich den neuen Bundesländern.
Hätte man das bestehende Abkommen gelassen, wäre das letzte AKW 2020 abgeschaltet worden. 17Meiler sind am Netz, das sind rund 2% des Stroms von einem Meiler. Dieses Jahr wären 2 abgeschaltet worden, nächstes 1 oder 2, genau weis ich es nicht. Das wären max. 8% der Stromerzeugung in Deutschland gewesen. Die Windmühlen machen inzwischen ein mehrfaches und werden ständig mehr. Weiterhin auch andere Kraftwerke mit erneuerbaren Energien.
Es ist aber inzwischen so, dass deren Strom nicht eingespeist werden darf, weil ja die AKW laufen. Oder hast du eine Erklärung was mit dem vielen Strom aus erneuerbaren Kraftwerke gemacht wird? Die Netze müsste doch bald platzen, denn es werden immer mehr dieser Kraftwerke und der Stromverbrauch sinkt sogar noch.

Die vier großen EVU haben jetzt bei der Regierung gejammert, dass sie nur noch so wenig Geld verdienen. Somit wird halt mal ein Gesetz gegen die Länder, die schließlich die Notfallpläne usw. instandhalten müssen, gemacht ist das richtig? Nur wir deutsche lassen uns leider zu viel gefallen.
Da bewundere ich immer wieder die Menschen in den neuen Bundesländern, die sind auf die Straße gegangen als es mal gereicht hat.
Nur die hatten keine Demonstrationsrecht, Sie wussten nicht wie es ausgeht. Jeder der auf die Straße ging musste damit rechnen verhaftet, oder gar getötet zu werden. Aber Sie haben es zum Glück geschafft.

Zu Stuttgard: Was sollen die Menschen denn machen? Sie haben nur die Möglichkeit auf die Straße zu gehen. Ich bin nicht aus der Gegend, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen vorher genau wussten was der Bau bedeutet. Ich bin sogar sicher, dass sowas nicht mehr öffentlich gemacht wurde, als gerade nötig.
Es kann doch nicht sein, dass Polizisten mit Gewalt auf Demonstranten losgehen. Jetzt wird wenigstens geredet, warum nicht vorher?
Wenn es nach den Menschen ginge wären die Atomkraftwerke schon vor Jahren abgestellt worden, aber das wird so geschickt von den Politikern durchgezogen, dass wenn gewählt wird, das nie als Thema ansteht.
Da gebe ich Dir jetzt recht: Nichts ist leider so leicht wie Massen mit Schlagzeilen zu beeinflussen.
Leider ist Demokratie die Herrschaft der Dummen. Denn niemand ist leichter zu beeinflussen, als weniger gebildete Menschen.
Jetzt kommt es vor einer Wahl nur noch drauf an, dass schlaue Meinungsforscher herrausfinden was das Volk am meisten bewegt. Wer das herrausgefunden hat und sein Wahlziel darauf hin verspricht, gewinnt die Wahl. Ganz einfach.

Die BRD ist inzwischen eine Bananenrepublik geworden. Mit genug Geld wird entschieden wie lange AKW`s am Netz bleiben dürfen.
Das hat absolut nichts mit Energiesicherheit zu tun, sondern nur mit Gewinnsucht.
Über eins brauchen sich die Politiker nicht zu wunden, wenn rechte immer mehr Zulauf gewinnen. Daran sind Sie aber selbst Schuld.
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woita
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von woita »

Äh Leute... ich muss mal kurz einschreiten!!!

Weil ich grad gelesen hab, dass ja durch Windkraft so viel Strom kommt.

Stand 2008:
1,0% des Anteils an Primärenergiebedarf in Deutschland wurde hier durch Windkraft erzeugt!
11,6% sind durch Kernenergie entstanden.

Wer mer Infos braucht:
z.B.
http://www.volker-quaschning.de/artikel ... /index.php
HAZ

Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von HAZ »

Woita, Windkraft ist nur ein Teil der erneuerbaren Energien. Geotermie ist noch nicht mal erschlossen.

http://www.agenda21-treffpunkt.de/daten/Oekostrom.htm
Rund 15% des Stroms kam schon leztes Jahr aus erneuerbaren Energien.
http://www.n-tv.de/politik/dossier/Mit- ... 49149.html
Am 4. Februar sagt Rüttgen einen Anteil der erneuerbaren bis 2020 mit rund 30% vorraus, das ist ungefähr genau die Menge welche die AKW`s erzeugen.

Wofür würde man diese dann noch benötigen? Als Geldmaschine für einige wenige Konzerne. Es eine Bananenrepublik.
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woita
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von woita »

Mir ist wohl bewusst, das Windkraft nur ein Teil ist.

Fakt ist, Statistiken lügen und unsere Politiker haben keinen festen Kurs!

Das Dumme an regenerativen Energien ist, dass nicht alle zu einem festen Zeitpunkt den gewünschten Strom liefern...z.b. Windenergie.
Hier braucht man eine Alternative um den benötigten Strom jederzeit liefern zu können. Speichermedien für Strom gibt es nocht nicht wirklich was gutes.
Also bleibt ein Teil bei Atomenergie oder aus fossilen Brennstoffen. Aber Kohlekraftwerke werden ja auch verteufelt.
Also irgendwas muss ja quasi bleiben, wo man drauf rumreiten kann.
HAZ

Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von HAZ »

woita hat geschrieben:Das Dumme an regenerativen Energien ist, dass nicht alle zu einem festen Zeitpunkt den gewünschten Strom liefern...z.b. Windenergie.
Sie sind aber auch nicht immer alle gleichzeitig aus, auch AKW laufen nicht immer.
Wenn In Bayern Windstille ist, kann es im Norden stürmen.
Man braucht mehr Speicher, das ist richtig. Auch hier könnten die Autos helfen, zumindest die E-Autos der Zukunft.
Die Batterien könnte man auch für kurze Zeit Rückspeisen.

Aber auch heute wird schon der überschüssige Atomstrom nach Österreich für die Speicherbecken benutzt. Dafür kann man auch Strom aus erneuerbaren nutzen. Man muss es nur wollen.
Was hätte dagegen gesprochen, die ersten 4 AKW abzuschalten. Hätte man dann bemerkt, dass es eng wird, hätte man die anderen ja noch weiterlaufen lassen können.
Aber das ist nicht gewollt, dann wäre es keine Geldmaschine mehr.
woita hat geschrieben:Ah übrigens: Unsere WG hat Strom aus 100% Wasserkraft! Soviel teurer ist der Strom nämlich auch nicht mehr.
Noch zu einem Thread von vorne. Ich betreibe ein kleines Wasserkraftwerk. Die kW wird mir mit 7,67Cent vergütet. soll ich diesen Strom verkaufen oder besser verheizen?

Soviel zum teuren Wasserkraftstrom, der ist der billigste in der Erzeugung, wird aber teuer Verkauft.
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von ami 56 »

Heute Mittag war im ZDF ein Beitrag über die neuen horizontal Windkraftwerke bis 30 kw(?). Diese scheinen im Augenblick zusammen mit einer Photovoltaikanlage die sinnvollste Anlage für Privatleute und kleine Betriebe zu sein. Wenn mal nicht ausreichend Sonnenschein ist, weht der Wind. Die Geräuschimmissionen sind deutlich geringer und besser sehen sie auch noch aus. Sie können auch innerstädtisch auf Hausdächern montiert werden.

ABER, die Aussage man soll die Anlagen so bemessen, dass nichts eingespeist werden muss, hat mich überrascht. Gerade für Privathaushalte diente die Einspeisung mit zur Finanzierung der Anlage. Unterstellt man verbraucht für 1.500 € /Jahr Strom, dann hat sich eine Anlageninvestition von 30.000 € in 20 Jahren amortisiert. Eine 20 jährige Nutzungsdauer ist bei der heutigen Qualität dieser Anlagen ist eine Utopie. Das Gefühl etwas für die Umwelt getan zu haben und autark von den Energieriesen zu sein, ist dann teuer bezahlt.

Die grössten Hindernisse stellen aber mal wieder unsere Behörden dar. Sie genehmigen diese kleinen Windkraftwerke einfach nicht. Einem der Handwerkerbetriebe wurde sogar gesagt, dass wenn das jeder betreiben würde, die Stromversorgerung auf Dauer nicht sicher gestellt sei. Auf deutsch, dann verdienen die Stromversorger nicht mehr genug und stellen den Betrieb ein. Nette Ansichten einer Verwaltungsstelle, die wohl ausserdem entgegen der aktuellen poloitischen Meinung steht.

KH
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Patrick
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von Patrick »

Stopp, ich habe hier noch nicht oder geringfügig meine Meinung erzählt und dargelegt.

Ich wollte nur mit meinen Zeilen zum denken anregen.

Ich bin KEIN Fan von Atomkraft, finde dieses Thema nur spannend, physikalisch! Die Endlagerung stinkt und das gewaltig! Ich habe nur erwähnen wollen, dass alle immer das AUS dieser AKWs wollen abe rnicht bedenken, dass daran ein Pferdeschwanz hängt. Scheinbar denken viele: Ist ja nur ein Schalter der umgelegt werden muss. Achja der Strom kommt ja aus der Steckdose.

Ausserdem habe ich viele Leute kennen gerlernt mit denen ich so ein Thema schon mal besprochen habe, viele waren gegen AKWs. Dennoch war bei den Zuhause der Stromzähler am drehen wie nichts gutes. Also, wo sollte man anfang? Bei den AKWs selbst oder eher in den Wohnzimmern daheim?

Da muss ich ehrlich gestehen, ich lebe Zuhause was Stromsparen angeht eher so im Mittelmaß, OK ich habe einige Geräte die verbrauchen enorm Strom, habe aber wiederrum fast die ganze Lichttechnik auf Stromsparlampen umgerüstet. Auf der Rechnung hat man das zwar wegen den ganzen Erhöhungen nicht sonderlich germet aber ich verbrauche weniger Strom.

Anregen zum Denken wollte ich auch, dass man sich über die anderen Energiequellen nicht sonderlich viele Gedanken macht, warum auch, ist ja Energie die erneuerbar ist. Gut und schön, als man damals die ersten AKWs gebaut hatte hatte man bestimmt auhc so gedacht und schimpfte auf die Kohlekraftwerke.

Klar , man sollte auf kurz oder lang die AKWs in Rente schicken, schon alleine weil die Technik ja an sich ausgelutscht ist. Dennoch denke ich, dass der GEdanke der BEtreiber auch kommt wenn die neue Techniken sich lohnen. Derzeit lohnt sich der Bau von Winkraft etc. für die nicht, ist aber ein riesen Imagezuwachs, wobei die meisten ja dennoch ihre AKWs betreiben.

Statistiken, das ist son Thema, wer glaubts? Ich frage mich, wenn nur 35% der Energie aus AKWs kommt , woher kommt der Rest , von welcher Energie wird gesprochen?

Zu meine rAussage, dass ich glaube, dass bei Stuttgard 21 viele mit demonstriert haben, die nicht mal wissen worum es wirklich geht habe ich selbst auf einigen Demos gesehen bei die ich mir mal hier in Kiel von weiten angeschaut habe, wenn man dann noch in Gespräche sich mit einigen verwickelt dann merkt man, dass die selben Sätze zur tage bekommen, wenn man genauer nachfragt wußten die meisten nicht warum.

Ich will mich damit nicht über das stellen und denke, dass ich das Außmaß über Stuttgard 21 auch nicht kenne, habe mich mit dem Thema auch nicht wirklich intensiv befaßt, finde es ja auch gut wenn es unterschiedliche Mienungen gibt, denn dieses können Probleme und Fehler aufzeigen.
Aber worum geht es denn da nun wirklich, weiß das noch wirklich einer... ich denke nicht...

An dieser Stelle sei gesagt, führlt euch nicht angegriffen mit dem was ich hier schreibe, es ist völlig nüchtern geschrieben.

Gruß

P.S. an ami:
Interessant, den Beitrag hätte ich gerne mal gesehen. Du magst Recht haben , 20 Jahre für sonne Anlage ist viel , ich denke die würden die aber durchhalten. Allerdings sieht man ja, wie die alten Anlagen abgerissen werden und neue hingebaut werden wiel die Stromausbeute auf einmal die Kosten des noch nicht abbezahlten Vorgängers dieses wieder weg machen sollen ...
Ich denke, dass wenn überhaupt die Offshore-Anlagen eine Chance haben, denn diese können größer Dementioniert werden. Bei den Onshore ist ein Limit erreicht wegen dem Transport zum Aufstellungsstandort!
Solar ist sonne Sache, ich habe mal gehört, das sdie Herstellung und Entsprogung auch nicht ohne sein soll, wer weiß darüber mehr?

Derzeit lohnen solche Anlagen noch , aber nur weil der eingespeißte Strom recht teuer abgenommen werden MUSS, ich denke, in der Reportage wollten die genau auf den Punkt hin. Was ist wenn dieses wegfällt?! Dann wäre es doch besser eine Anlage zu haben die genau nur dein Strom abdeckt... ich halte aber die Realisierung für Fragwürdig...
ami 56
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von ami 56 »

Ich habe mir schon seit langem Gedanken über unseren Stromverbrauch gemacht. Trotz vieler neuer und moderner Geräte sinkt unser Stromverbrauch nicht. Da kann man monatelang reden: wenn keiner im Zimmer ist, macht man das Licht aus. Filius hat nun zwei Laptops, klar nee, eins zum Spielen und eins zum Chaten. Ich habe zentrale Steckerleisten gekauft und könnte alle Gerätschaften damit leicht ausschalten. Nur der 8 Monate alte LED-Fernseher will dann jeden Morgen das Installationsmenue abarbeiten. Da habe ich auch keine Lust zu.

Also Solar und Erdwärme war meine Überlegung oder ein Kleinkraftwerk. Auch mit den Einnahmen aus der Einspeisung, hätte ich für ein Einfamilienhaus Kosten in Höhe von rund 3.300 € pro Jahr gehabt. Da habe ich Service und Reperaturen noch nicht mit einbezogen. Die Nutzungsdauer lag dabei auch bei 20 Jahren. Im Vergleich, bei meiner Brennwerttherme und ganz normalem Strombezug bei einem Erniegelieferanten liegen meine Kosten bei 2.400 €. Eingerechnet hatte ich den Austausch der Heizung nach 10 Jahren. Das hat sich die modene Technik nicht gerechnet.

Ich bin seit gestern am kalkulieren wie es mit Windkraft und Solar aussehen könnte unter verzicht auf die Gasheizung. Also auch mit Strom heizen und kühlen. Mit den neuen Batterien könnte man sogar relativ günstig einen Puffer für winstille Nächte vorhalten. Alle tagsüber nicht verbrauchte Energie in die Batterien einspeisen ist da mein Gedanke. Im Augenblick suche ich im Internet einen Fachbetrieb in meiner näheren Umgebung, der mir dann alles installieren und warten würde. Auf den Kostenvornaschlag bin mal gespannt. Die Herztabletten lege ich vorsorglich in Reichweite. ;)

Karl - Heinz
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Sasquatch
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von Sasquatch »

Das Thema polarisiert offensichtlich sehr. Eigentlich sind es ja verschiedene Themen, die man getrennt betrachten kann und auch sollte.
Da geht es zum einen um die Atomenergie. Um ihre Akzeptanz in der Bevölkerung, um ihre Förderung durch die Regierung und um Gründe für das eine oder das andere. Nicht zu vergessen die Kosten-Nutzen-Gefährlichkeitsbetrachtung.
Man kann zu der Atomkraft stehen wie man möchte, aber man sollte sich in jedem Fall der möglichen Folgen bewußt sein.
Sicher, Patrick, alles geht mal kaputt, das eine früher, das andere später. Ich weiß auch, dass oftmals dem Versagen von Technik das Versagen von Menschen vorangeht. Mir ist auch bewußt, dass die Katastrophe in Tschernobyl von Menschen verursacht worden ist. Auch ist mir bewußt, dass es sicherlich gute und vielfache Sicherheitseinrichtungen in solch einem Kernkraftwerk gibt. Aber dennoch: das Risiko, das mit dem Betrieb dieser Atomkraftwerke eingegangen wird ist immens, berücksichtigt man, dass man mit einem einzigen im Ernstfall ganze Landstriche auf Generationen hinaus unbewohnbar machen kann. Ich finde, das ist Anlass genug, sich intensivst mit alternativen Energiegewinnungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen.
Ich kann mich noch gut an frühere Zeiten erinnern, als das Bewußtsein der Bevölkerung hierzulande noch ein ganz anderes war. An Zeiten, als an jeder Ente (und ich meine das Auto, nicht den Vogel) eine "Atomkraft nein danke" Sonne prangte. Auf der anderen Seite machten die Energiekonzerne aggressiv Propaganda für Atomkraft. Unter dem Deckmäntelchen der Aufklärung und Information wurden in Schulen Veranstaltungen abgehalten, die von den Betreibern gesponsort wurden. Es wurden massenhaft Broschüren verteilt, alles auf Hochglanz und vom Feinsten, und von Gefahren oder Risiken stand da nichts drin. Kennt ihr die Simpsons? Troy McClure, den inr vielleicht aus anderen Lehrfilmen wie "Rinder sind wahnsinnig gut" und "Die Klimaerwärmung schadet vor allem der Winterbekleidungsindustrie" kennt hätte sicher ebenso informative Informationsveranstaltungen zur Atomkraft machen können damals. Ich meine, aus der Retrospektive betrachtet war das damals schon nichts weiter als eine Verdummung der Bevölkerung, getragen von privaten Interessen einiger weniger, ausgetragen auf dem Rücken der breiten Bevölkerung.
Heute ist die Situation eine andere. Das Bewußtsein der Bevölkerung hat sich gewandelt, man denkt anders über regenerative Energien, die, die sie propagieren sind längst keine Ökospinner mehr. Und jetzt macht die Regierung eine Abkehr von der Abkehr vom Atomstrom. Was hat sich an der Situation geändert? Hat einer eine absolut sichere Endlagerung gefunden? Sind Atommeiler neuerdings nicht mehr gefährlich? Denke ich nicht.
Patrick, um andere zum Denken anzuregen tue ich meine Meinung kund, nicht irgendwelche Behauptungen anderer, selbst Statistiken sind wenig geeignet. Ich glaube ohnehin nur Statistiken, die ich selbst gefälscht habe.

Ein anderes Thema ist Stuttgart 21. Hier fehlt mir, um ehrlich zu sein, die Information, ich habe mich wenig mit dem ganzen Themenkomplex befasst. Dazu nur soviel, aus dem Bauch heraus: wenn eine Baugenehmigung erteilt wird, dann erfolgt dies, umso mehr bei einem derartigen Projekt, auch unter Berücksichtigung der Interessen anderer. Wie das hier erfolgte und ob dort Fehler gemacht wurden weiß ich nicht, ich denke aber auf der anderen Seite halte ich derartige Vorgänge wie das Besetzen von Baumaschinen, Polizeifahrzeugen und das Demonstrieren auf der Baustelle für den falschen Weg. Hier ist nun einmal eine Genehmigung erteilt worden. Gegen solche Genehmigungen gibt es Mittel, aber die sehen anders aus. Oder wie würde es euch gefallen, wenn ihr mit Genehmigung eine Garage auf eurem Grundstück bauen wollt, und gerade als ihr anfangen wollt kommen ein paar hundert Demonstranten, setzen sich auf den Rasen und ketten sich an Betonmischer und Schubkarre fest? Ist sehr stark verallgemeinernd, ich weiß, aber dennoch ein Anstoß. Hinzu kommt, dass es auf beiden Seiten, die dort aufeinandergeprallt sind, Berufskrawallbrüder gibt. Es gibt sowohl reichlich Polizeibeamte, die sich gern und immer wieder freiwillig für solche Einsätze melden wie es "Berufsdemonstranten" gibt, die, auf Krawall gebürstet, gern mal eine solche Demo aus dem Ruder laufen lassen. Von daher würde mich einmal interessieren, wie viele der dort anwesenden Demonstranten wirklich wengen Stuttgart 21 dort waren.
Ein drittes Thema ist die Politik an sich. Und das ist gleichzeitig die Klammer, die die anderen Themen verbindet und ein weites Feld. Hierzu später mehr.
Patrick, ich bin gar nicht der Meinung, dass jemand aufgrund seines Alters weniger kompetent sei. Es ehrt dich auch, dass du dich im Rahmen der Schule mit dem Thema Tschernobyl befasst hast. Dennoch behaupte ich, dass die SIchtweise von jemandem, der diese Geschehnisse als Erwachsener miterlebt hat, noch anders ist als die deine. Sicher, man kann sich gerade heutzutage recht einfach informieren, Medien stehen jedem offen, aber es gibt etwas, das einem Medien nicht oder doch nur sehr schwer vermitteln können: Lebenserfahrung. Das, was man über diese Dinge liest ist nichts anderes als die konservierte Lebenserfahrung von jemand anderem.
Sicher, ich habe nicht im Dritten Reich gelebt, da hast du Recht. Dennoch geht meine Erfahrung mit dieser Epoche weiter als das bloße Lesen und Aufarbeiten in Form eines Referates, davon abgesehen, dass ich schon schriftliche Ausarbeitungen erstellt habe, bei denen Gliederung und Literatuverzeichnis zusammen dreißig Seiten lang waren. Ich hatte das Glück, sehr lange Großeltern zu haben, eine Großmutter lebt heute noch. Auch in der weiteren Verwandschaft und Bekanntschaft befanden sich reichlich Zeitzeugen, und zwar von den verschiedensten Seiten: Verfolger, Verfolgte und die, die nichts wussten. Oder nichts taten. Das zweitbeste nach der eigenen Erfahrung ist es, sich mit Leuten zu unterhalten, die die Erfahrung gemacht haben. Lange zu unterhalten. Und das war für mich immer ein wichtiger Weg der Informationsgewinnung. Lesen ist dabei dann sekundäre Informationsbeschaffung, die selbstverständlich mit der Zeit zur einzigen Quelle wird, je weiter die Zeit, über die man spricht, zurückliegt. Bald wird dies auch auf die Zeit 33-45 zutreffen.
Von daher, Patrick, um andere zum Nachdenken anzuregen halte ich deinen Weg nicht ganz für den richtigen, wobei ich auch ein wenig Schwierigkeiten habe, eine klare Linie in deiner Meinungsbildung festzustellen. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass du in deinem letzten Post ein wenig zurückgerudert bist.
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woita
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Re: Deutsches Geschehen

Beitrag von woita »

@ Karl-Heinz,

also wenn du meine ehrliche Meinung hören magst: Photovoltaik im Bereich für Einfamilenhäuser nicht das Optimum!
Die Energie, die derzeit gebraucht wird um alles Herzustellen ist höher, als was du an Strom da rausbekommst.
Die Förderung vom Staat wird durchs EEG eh durch die Bevölkerung gezahlt.
Solarthermie ist da schon besser, Erdwärme (hab ich mich aber noch nicht so befasst) auch.
Bei Mehrfamilienhäusern lohnt fast schon ein kleines BHKW. Für Einfamilienhäuser wirds meines Wissens auch schon angeboten. Dies muss man aber akribisch durchrechnen, ob es sich auch lohnt!

Nur mal als Denkanstoss: Meine Eltern bauen grad noch mal. Bei denen kommt ein Kachelofen rein, wird also mit Brennholz befeuert. Der heizt im Betrieb zum einen das Haus und hat einen Einsatz drin, der das Wasser in einem Behälter heizt. Dieser Behälter ist unterteilt in 3 Teile. Warmwasser zum Duschen, etc., Wasser für die Heizkörper und Wasser für die Fussbodenheizung. Hierdurch und durch gescheite Dämmung, 3-fach Verglasung,... soll der Gasverbrauch auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

AH und wen das besonders interessiert, die FH Rosenheim (an der ich eben auch bin) ist Vizeweltmeister im solaren Bauen.

http://solar-decathlon.fh-rosenheim.de/solarhaus/

"Unser Plusenergiehaus produziert viermal mehr Energie als seine Bewohner durchschnittlich verbrauchen werden. Das bedeutet eine hundertprozentig regenerative Energieversorgung und einen emissionsfreien Betrieb"
gruß woita
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