Ich möchte mich als Konstrukteur des SYNGEAR Antriebssystems in die Diskussion einschalten.
Zunächst einmal freue ich mich darüber, dass das SYNGEAR Antriebssystem in der VW Käferszene Beachtung gefunden hat. Denn ich musste lernen, dass es Innovationen im Bereich der guten alten Mechanik in dem virtuellen Zeitalter schwer haben, überhaupt wahrgenommen zu werden.
Was ist nun das Besondere an dem SYNGEAR Antriebssystem?
Dazu muss ich kurz etwas zur Historie der Innovation sagen.
Ursprünglich stand die synchronisierte Übertragung von Drehbewegungen zwischen zumindest zwei Riemenscheiben mit einem Stahlriemen im Vordergrund. Dazu verfügen die Riemenscheiben zwischen den beiden Riemenscheibenlaufflächen über eine Verzahnung, die in die Öffnungen des Stahlriemens eingreift und so eine synchronisierte Übertragung der Drehbewegung zwischen zumindest zwei Riemenscheiben ermöglicht.
Insofern ist die Anwendung ohne Verzahnung eine Sonderform des SYNGEAR Antriebs. Ich habe mir den VW Käfer ganz bewußt als Testplattform für diese Sonderform ohne Verzahnung ausgesucht, weil erstens der Riemen gut zugänglich ist, zweitens ein Reissen des Riemens keinen katastrophalen Schaden verursacht und drittens der Riemen durch den Antrieb der Gebläse- und Generatoreinheit ordentlich belastet wird.
Die einzelnen Riemenelemente bestehen aus hochfesten Federbandstahl (Festigkeit circa 5x so hoch wie Baustahl) und haben eine Dicke von 0,15 mm. Als Werkstoff wird Kohlenstoffstahl oder Edelstahl verwendet. Aufgrund der geringen Dicke besitzt der Riemen eine sehr niedrige Biegesteifigkeit, wodurch ein Übertragungswirkungsgrad von annähernd 100% erreicht wird.
Herkömmliche Keilriemen oder Flachkeilriemen liegen in einem Wirkungsgradbereich von 90 bis 95 Prozent. Ein Bekannter aus der VW Käfer Viertelmeilen-Rennszene hat mir mitgeteilt, dass Motorentestläufe mit und ohne Keilriemen gezeigt haben, dass ein herkömmlicher Riemenantrieb circa 15% der Motorleistung verbraucht. Das ist ein Grund weswegen in dieser Viertelmeilen-Rennszene meist ohne Riemenantrieb gefahren wird.
Also mit dem SYNGEAR Antrieb wird weniger Kraftstoff verbraucht. Der Motor reagiert auch deutlich empfindlicher auf das Gaspedal. Positiv wirken sich hier auch das geringe Gewicht des Riemens und der Polyamid-Riemenscheiben aus. Zur Zeit verfügen die Polyamid-Riemenscheiben noch über Stahlflanschelemente. Bei der Serienfertigung werden die Stahlflanschelemente durch Aluminiumflanschelemente ersetzt.
Als weitere Besonderheit kann der Riemen beim VW Käfer innerhalb von maximal 5 Minuten getauscht werden. Auch muss er nicht nachgespannt werden.
Aber jede Innovation ist nur so gut, so zuverlässig sie auch ist. Deshalb suche ich VW Käferfahrer, die bereit sind, den Antrieb im Alltagsbetrieb zu testen. Ich selbst habe mit meinem Mexikokäfer bisher circa 3000 Kilometer Teststrecke im Alltagsbetrieb absolviert. Wer also ernsthaft Interesse hat, sollte eine kurze Nachricht senden an:
engineering@synchroflat.com.
Bilder und ein kleines Video können auf der Internetseite "
www.syngear.co.uk" betrachtet werden.