Trommelbremsen-Blues ...

Technik rund um den Käfer
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PeterHadTrapp
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Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von PeterHadTrapp »

Moin Leute. Ich bin mit meinem Latein am Ende.

Folgende Geschichte zu meinen Bremsen.

Letztes Jahr, nachdem der Horst fertig fitgemacht war, haben die Bremsen gut funktioniert, grade gezogen und auf dem Prüfstand beim DetekTÜV gute Werte gehabt, daher war erstmal kein Handlungsbedarf.
In der vergangenen Saison habe ich etwa 10.000 km auf meinen Käfer gerollt. Am Ende der Saison war ich dann bei unserem Freund Eckart, der einzige "Gelernte" bei uns in der Clique, um die Hohlräume nochmal auszuölen, Eckart hat ne Hebebühne, die nötigen Sonden uns weiß wo man beim Käfer überall rein muss, egal, darum gehts hier nicht.
Jedenfalls ist Eckarts Werkstatttor sehr eng und blöde zu befahren, deshalb hat er ihn selber reingefahren. Drinne ist er ausgestiegen und hat gesagt, "so fährst Du mir nicht wieder vom Hof, ich wäre fast an die Wand gefahren, weil der Pedalweg an der Bremse viel zu lang ist". Mir selber war das ehrlich gesagt nicht aufgefallen, ich hatte keinen Vergleich mit anderen Trommelbremsen.

Jedenfalls haben wir dann die Bremsen nachgestellt, was eine Scheiß Arbeit war, weil die Versteller-Rädchen natürlich schwergängig waren. Eckart meinte dann auch, ich müsste mal Beläge wechseln, die Einsteller wären jetzt wirklich weit raus gedreht.
Dieses Jahr ist mir dann verstärkt aufgefallen, dass mein Bremspedal beim Bremsen zappelt, wenn man einen sensiblen Hintern hat spürt man das auch im Wagen. Vor Hannover habe ich dann leider nur noch geschafft, die vorderen neu zu belegen, das Gezappel hat sich davon recht unbeeindruckt gezeigt.
Dann hatte ich schonmal mit Uwe gesprochen, der meinte hintere Trommeln unrund, sowas könnte kommen, wenn man ihn heißgebremst mit angezogener Handbremse abstellt.

Heute haben wir dann die hinteren Trommel abgemacht. Die Trommel haben wirklich einen starken Grat und wirken ziemlich eingelaufen. Wir haben die Bremsen neu belegt, die Trommeln gegen gute die wir noch liegen hatten ausgetauscht und nochmal an allen vier Rädern die Bremsen nachgestellt.

Ich habe jetzt also vorne und hinten neue Beläge.
Hinten augenscheinlich gute gebrauchte Trommeln und alles meiner Ansicht nach gut eingestellt, geht ja jetzt prima, weil alles schön leichtgängig.
Beim Einstellen: Auto aufgebockt, Beide Einsteller rausgedreht bis die Beläge gerade so ganz leicht anzuschleifen beginnen, dann an jedem Belag den Einsteller soweit rausgedreht, dass das Rad sich nicht mehr frei drehen lässt, dann vorsichtig zurück bis es grade wieder ganz frei läuft, dann den nächsten.

Trotzdem finde ich jetzt meinen Pedalweg immer noch ziemlich weit und mein Pedal zappelt immer noch. NIcht mehr ganz schlimm wie vorher, es bremst auch merklich besser, aber weg ist das Pedalschlagen absolut nicht. Interessanterweise ist der Hebelweg an der Handbremse deutlich kürzer als vorher.
Und nochwas: das Schlagen des Pedals ist beim Bremsen von Tempi unter 60 praktisch garnicht, ab 70 merkt man es und über 80 wird es dann sehr deutlich, wenn ich dann unter 70 runtergebremst habe, verschwindet es langsam wieder.

Sacht mir was ... Bild

Muss ich jetzt ringsrum wirklich NEUE Trommeln einbauen, das kostet mindestens 200 Euro, einen Satz Reifen brauche ich auch noch vor dem Urlaub, der kostet nochmal so viel ... 400 Dübel habe ich echt grade nicht übrig ... :|
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woita
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von woita »

Ich kann dir zwar nicht helfen wie du das wegbekommst, aber vermuten an was es nicht liegt.
Hab ja nur hinten Trommeln und die sind auch nicht ganz rund. Beim nachstellen merkt man das, aber beim Bremsen hab ich keinerlei rumgeeier. Darum denke ich, dass es nicht an den Trommeln an sich liegt.

Wie ist es denn, wenn du nur mit der Handbremse runterbremst?? Gleiches Verhalten?

gruß woita
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PeterHadTrapp
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von PeterHadTrapp »

Das habe ich mit den "neuen" besseren Trommeln noch nicht ausprobiert, mit den alten hat man es auch mit der Handbremse gemerkt, dass die Wirkung ungleichmäßig ist, das Zappeln geben die Züge und der Hebel nicht nach vorne weiter.
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woita
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von woita »

Ich kenns nur so, dass er dann ein wenig ungleichmäßig hinten bremst wenn mans ganz leicht versucht, aber gezappelt hat bei mir noch nix.
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PeterHadTrapp
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von PeterHadTrapp »

Vielleicht bin ich auch überempfindlich und das ist alles ganz normal, ich zweifel grade an allem :shock:
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AHS IMP 1
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von AHS IMP 1 »

Trotzdem finde ich jetzt meinen Pedalweg immer noch ziemlich weit und mein Pedal zappelt immer noch. NIcht mehr ganz schlimm wie vorher, es bremst auch merklich besser, aber weg ist das Pedalschlagen absolut nicht. Interessanterweise ist der Hebelweg an der Handbremse deutlich kürzer als vorher.
Und nochwas: das Schlagen des Pedals ist beim Bremsen von Tempi unter 60 praktisch garnicht, ab 70 merkt man es und über 80 wird es dann sehr deutlich, wenn ich dann unter 70 runtergebremst habe, verschwindet es langsam wieder.
Die Handbremse darf die hintere Bremse nicht beeinflussen. Vor dem Einstellen musst du die Bremsseile eindeutig lösen!

Das "Schlagen" ist ja eine subjektive Einschätzung. Bist du evtl ein "Bremspedalhypochonder"? Ist es evtl gar kein Hubbeln des Bremspedals, sondern ein Hubbeln im Käfer? Könnte es evtl von nicht ausgewuchteten Vorderrädern stammen? Ist dein Radlagerspiel auf der VA richtig eingestellt? Sind die Traggelenke + Gummis zur Führung der VA OK?

Tut mir leid, ich muss so blöde Fragen stellen, da ich ja keine Probefahrt machen kann.

Uwe
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PeterHadTrapp
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von PeterHadTrapp »

Was meinst Du mit Bremsseile lösen ?
Die Seile vorne am Hebel lockerschrauben oder einfach die Handbremse ganz auf ?
Die Handbremse funktioniert ja einwandfrei, vorher wie nachher.
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AHS IMP 1
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von AHS IMP 1 »

Ja, vor dem Einstellen der hinteren Bremse müssen die Bremsseile eindeutig locker sein, damit der Hebel an den Bremsbacken keine "Vorspannung" hat.
Erst wenn die hintere Bremse korrekt eingestellt ist, den Handbremshebelweg einstellen.

Oft wird nähmlich an der Handbremse der Handbremshebelweg eingestellt, weil er doch soooo "lang" ist, ohne die Hinterradbremse einzustellen. Erscheint ja auch viel einfacher. :?
Nur das nächste Mal beim Einstellen der Hinterradbremse habe die Hebel eine Vorspannung + du bekommst die Bremse nicht richtig eingestellt.
Dein subjektiv weiches Bremspedal könnte daher kommen!
Auch läufst du Gefahr, das aus angeblich unerfindlichen Gründen ab+zu deine hintere Betriebsbremse ungleichmäßig zieht.

Habt ihr die RBZ kontrolliert?

Uwe
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PeterHadTrapp
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von PeterHadTrapp »

Die RBZ sehen aus wie neu und funktionieren einandfrei, die Manschetten sind butterweich, die sind vermutlich für den letzten TÜV ringsrum neu reingekommen.
Ich stell heute alles noch mal knapper ein, also die Einsteller so, dass die Bremsen schon minimal schleifen und kuck ob sich der Pedalweg dann verkürzt.
Mein Druckpunkt ist völlig OK, nur der Pedalweg bis zum Druckpunkt ist für mein Gefühl immer noch recht lang, jedenfalls deutlich länger als bei Andreas Scheibenbremsen.
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Viererbande
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Re: Trommelbremsen-Blues ...

Beitrag von Viererbande »

Zu festes Anballern der Kronenmuttern lässt die Trommeln auch krumm werden, dann rubbelts auch.
Man selbst wird nicht besser, wenn man andere schlecht macht.
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