So, der Verteiler ist fertig.
Hier noch ein paar Bilder zu dem Umbau.
Die Serienwelle wird aus dem Verteiler ausgebaut. Hilfreich für die spätere Montage ist, sich den excentrischen Mitnehmer in Position Zylinder 1 zu notieren
Sonst macht man's zweimal.
Der Serienrotor mit den 4 Fenstern wird abgedreht auf einen Zentrierring, der wiederum in eine Stufe vom neuen Rotorrad läuft. So ist ein makelloser Rundlauf gewährleistet und die Verbindung ist absolut formschlüssig. Der neue Rotor und die Welle sind auf etwa 2 Hundertsel zentrisch.
Für die Verschraubung habe ich das Rad auf der Drehbank leicht angeritzt und geviertelt, das sind die Positionen für die 4 kleinen Schräubchen. Diese habe ich mit 1.2mm gebohrt und mit M1.4 geschnitten. Yep, die Schräubchen sind M1.4, Senkkopf, Edelstahl und Sicherungslack Loctite hochfest.
Ausgerichtet wird es so, es hat ja diese Lücke mit dem fehlenden Zahn. Diese Lücke muss bei der Trijekt einen bestimmten Wert vor dem OT des Zylinders 1 kommen und auch vor der Zündung. Trijekt empfiehlt hier Werte um 100 Grad vor OT, programmierbar sind Werte von 40-320 Grad. Ich habe 2 Zähne und 2 Lücken gewählt. Das entspricht 120 Grad Kurbelwinkel vor OT Zyl1.
Die Lücke kommt also vorbei, ein Zahn wird erkannt, der zweite Zahn saust vorbei und dann ... kommt der Beginn des 3.ten Zahns. Das ist die Triggerflanke ab der gezählt wird und das sind ziemlich genau die 120 Grad vor OT.
Jetzt ist nur noch die Frage, ob man auf die steigende oder fallende Flanke triggert, die Hallgeber gibt es leider invertierend und nicht invertierend. Wählt man da die falsche Flanke, verschiebt sich um Zahnbreite der Nullpunkt, hier in diesem Fall um 15 Grad (1 Zahn plus eine Lücke sind ja 30 Grad Kurbelwellenwinkel...)
Also bekommt die Trijekt die Programmierung:
- Typ 1, es ist eine Triggerung von der Nockenwelle (ist richtig, der Verteiler ist ja Teil der Nockenwelle)
- es wird auf 1 Lücke getriggert
- es sind 12 minus 1 Zähne, also 11 Zähne
- der Offset ist 120 Grad
- ich triggere auf die fallende Flanke
... und damit weiss die Trijekt, wo der Motor steht.
Eingebaut wird der Verteiler so: Motor auf OT stellen. Verteiler reinstecken. Verteilerfinger zeigt auf die Kerbe, da ist die "1".
Nun wird die Zündtabelle auf 0 Grad gestellt, komplett mit Null gelöscht. Dann startet man den Motor und blitzt ihn an. Der Verteiler kann jetzt entweder gedreht werden wie bei einem Uraltmotor bis wirklich 0 Grad erreicht wird. Sollte hier eine Abweichung von mehr als ein paar Grad sein, stimmt was mit dem Offset oder der Triggerflanke nicht. Es gibt Verteiler, die invertieren das Signal, andere nicht, das hängt vom Hallgeber ab. In dem Fall wechselt man entweder die Flanke oder verändert den Offset der Programmierung. Wildes Drehen hat hier den Nachteil, dass ja der Finger in seiner Position zur Kappe ungünstig werden kann und dann Aussetzer erzeugt werden.
Wichtig ist nur eins: am Ende sollte bei OT der Finger genau auf die Kerbe zeigen und nicht versetzt sein. Sonst gibt es Crossfire... was garnicht gut ist.
Zuletzt noch der Drehzahltest der Trijekt. Ich habe den Verteiler anstelle meines Käferverteilers angesteckt und den Drehzahltest bei den Extras angewählt. Dann wartet die Trijekt auf einen Start... ich habe natürlich nicht gestartet, sondern den Verteiler nur mit der Hand angeworfen, angeschnippst.
Man sieht wunderbar, dass er 11 Flanken zählt und dann eine Lücke. In der Tabelle sieht man auch, dass die einzelnen Zähne recht schön gleichmäßig durchlaufen und die Lücke genau die doppelte Zeit erzeugt. Alle Impulse sind auch gleich hoch.... perfekt. Drehzahltest bestanden, Hallgeber funktioniert, die Erkennung auch.
Oldman, er ist fertig zur Auslieferung.